Meine zweite Rollstuhltasche war ein Auftrag eines jungen Mannes. Er suchte nach einer „Handtasche“ für seinen Rollstuhl. Bei der Internetrecherche war er auf meine erste Rollstuhltasche gestoßen, die ich vor zwei Jahren für meine liebe Christa genäht hatte. Bei dieser Tasche war das Problem, dass man sie nur benutzen kann, wenn man geschoben wird, sich also nicht selber am Handgriff der Räder fortbewegen muss. (https://caris-taschen.de/rollstuh-tasche/) Das war hier aber kein Problem, da es sich um einen Elektrorollstuhl mit kleinen Räder handelt. Prima! Dann natürlich sehr gerne!
Die Vorgaben waren relativ schlicht: 25x25x8cm, Klappdeckel mit Klettverschluss zum leichten Öffnen und Schließen und ein paar Innenfächer. Nachdem ich ihm ein paar Fotos zur Materialauswahl geschickt hatte, entschied er sich für ein braunes genarbtes Kunstleder und einen passenden bedruckten Webstoff. Mit der Stickerei sind wir genauso verfahren. Ich habe ihm einige Entwürfe geschickt und nach ein paarmal hin- und herschieben hatten wir genau das gefunden, was ihm gefiel.
Dann konnt ich mich an die Arbeit machen. Ich überlegte, wie ich dieser funktionalen und männlich-schlichten Tasche etwas Besonderes geben konnte und entschied mich für ein umlaufendes Paspelband in schwarz. Ein schöner Kontrast zum brauen Kunstleder und passend zur Farbe des Stickgarns.
Bei der Innenausstattung habe ich dann nicht nur das gewünschte eine Fach und Platz für ein paar Stifte genäht, sondern zwei Lagen auf einander gelegt und so zwei zusätzliche Einsteckfächer geschaffen. An der vorderen Innenseite habe ich noch größeres einteiliges Einsteckfach angebracht. Es ist doch einfacher, wenn bestimmt Dinge ihren festen Platz haben und man nicht wühlen muss.
Zur Befestigung am Rollstuhl sollten es Klettverschlüsse sein. Allerdings habe ich die Klettbänder auf Trägerstücke aus Kunstleder genäht um es ein bisschen schicker und hochwertiger zu bekommen.
Gespannt, ob die Tasche gefällt und ob sie tatsächlich an den Rollstuhl passt, habe ich sie auf die Reise geschickt. Und die Rückmeldung kam prompt und sehr positiv. Nun muss ich dazu sagen, dass ich mich beim Preis auch ein bisschen verkalkuliert hatte. So schlicht wie der Auftrag eigentlich war, ist es letzten Endes doch nicht geworden, aber das ist ja meine Schuld – wenn ich mich nicht beherrschen kann. Aber deswegen mag ich das Nähen so. Die besten Ideen kommen beim Arbeiten. Und wenn der Kunde sich dann freut, ist es doch mindestens genausoviel wert, wie die Bezahlung.
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